Österreichische Wellpappe-Industrie: Stabil in der Krise, Erlöse leicht sinkend

Die heimische Wellpappe-Branche verzeichnete im 1. Halbjahr 2020, dank eines erfreulichen ersten Quartals, ein leichtes Absatzplus bei sinkenden Erlösen. Studie zeigt: Ein Fünftel des für Verpackungen eingesetzten Kunststoffs kann durch nachhaltige Wellpappe eingespart werden. Start der Lehrlingskampagne Hello Wellpappe.

26. August 2020 – Die österreichische Wellpappe-Industrie hat im ersten Halbjahr 2020 insgesamt 520,6 Millionen Quadratmeter Wellpappe abgesetzt. Das ist ein Plus von 1,1 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019. Der Umsatz lag bei 276,7 Millionen Euro, das ist ein Minus von 6,3 Prozent.

Ohne Wellpappe läuft heute nichts in der Lieferkette. Über zwei Drittel aller in Österreich hergestellten Waren werden in Wellpappe verpackt. „Während des Corona-Lockdown waren unsere Mitgliedsunternehmen mit kurzfristigen Auftragsspitzen konfrontiert, vor allem im Lebensmittel- und im Online-Handel“, berichtet Stephan Kaar, Sprecher des Forum Wellpappe Austria. „Trotz strengster Hygiene- und Sicherheitsauflagen konnte die heimische Wellpappe-Industrie – dank ihrer enormen Flexibilität – den erhöhten Bedarf sehr gut bewältigen.“ Einbrüche hingegen verzeichnete die Wellpappe-Branche in der Industriegüter-Produktion, etwa bei den Automobilzulieferern.

Für das zweite Halbjahr zeigt sich Stephan Kaar vorsichtig optimistisch: „Wellpappe-Verpackungen tragen maßgeblich dazu bei, dass die Lieferketten funktionieren. Und auch Pläne der Unternehmen in Richtung Nachhaltigkeit sind durch die Corona-Krise nicht obsolet geworden.“

Wellpappe statt Plastik
Weniger Plastikverpackungen – dieses Ziel verfolgen derzeit fast alle Konsumgüter- und Handelsunternehmen im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategien. „Einer Studie der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM) zufolge, ließen sich 21 Prozent aller derzeitigen Plastikverpackungen durch Lösungen aus Wellpappe ersetzen,“ zitiert Stephan Kaar die Autoren der GVM-Studie. Bei Verpackungen für Obst und Gemüse liegt das Einsparpotenzial sogar bei 64 Prozent. „Wer sich für Verpackungen aus Wellpappe entscheidet, schont die Ressourcen unserer Erde, ist bei Konsumenten gefragt und leistet einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz“, so Kaar.

Wellpappe-Industrie wirbt um Lehrlinge
Deshalb startete die heimische Wellpappe-Industrie unter dem Motto ‚Bye, bye Plastic – Hello Wellpappe‘ eine neue Lehrlingskampagne in den sozialen Kanälen, um Jugendliche für die Branche zu gewinnen. „Mit dieser Kampagne gehen wir neue Wege: Die Lehrlinge selbst werden zu Social Media-Influencern und werben für den nachhaltigen Werkstoff Wellpappe“, sagt Stephan Kaar. Einer von ihnen ist Sebastian. Er kommt aus der Steiermark und macht eine Lehre zum Verpackungstechniker: „In meinem Job trag‘ ich viel dazu bei, unsere Welt plastikfreier zu machen.“

Die Studie ‚Potenziale der Substitution von Kunststoffverpackungen durch Verpackungslösungen aus Wellpappe‘ der Gesellschaft für Verpackungsforschung (GVM) kann hier kostenfrei heruntergeladen werden. 

Die Wellpappe-Industrie in Österreich beschäftigt rund 1.900 MitarbeiterInnen und bildet pro Jahr rund 80 Lehrlinge in verschiedenen Lehrberufen aus. Die Berufsfelder haben technische, kreative oder betriebswirtschaftliche Schwerpunkte.

Das Forum Wellpappe Austria ist das Sprachrohr der österreichischen Wellpappe-Industrie mit den Mitgliedsfirmen DS Smith Packaging Austria GmbH, Dunapack Mosburger GmbH, Mondi Grünburg GmbH, Rondo Ganahl Aktiengesellschaft, Smurfit Kappa Interwell GmbH & Co. KG und Steirerpack GmbH. 

 

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